Satiriker lässt sich über Münchens hochmoderne ÖPNV-Vision aus: „Baut einfach eine Straßenbahn“



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Von: Lukas Schierlinger

Sebastian Hotz, bekannt als „El Hotzo“ ist offenbar kein Fan des anstehenden MINGA-Projekts. Das hat er seinen Twitter-Followern recht deutlich mitgeteilt.

München – Autonom fahrende Busse, die Münchner sicher durch die Isar-Metropole transportieren. Die Stadt will nicht ausschließen, dass so die Zukunft des Nahverkehrs aussehen könnte. Für ein entsprechendes Forschungsprojekt ab dem Jahr 2025 stellt der Bund 13 Millionen Euro bereit.

München soll autonom fahrende Busse bekommen: „El Hotzo“ ist nicht überzeugt

MVG-Chef Ingo Wortmann freut sich auf die anstehende Testphase im Rahmen des MINGA-Projekts: „Wir sind stolz darauf, die Automatisierung des öffentlichen Nahverkehrs als Partner in dem Projekt vorantreiben und Maßstäbe für die Branche setzen zu können. Damit machen wir den ÖPNV attraktiver, und schaffen die Grundlage für eine weitere Automatisierung und für flexible neue Angebote.“

Sebastian Hotz, unter dem Pseudonym „El Hotzo“ auftretender Satiriker, ist noch nicht ganz überzeugt. „Straßenbahn, baut einfach eine Sch*** Straßenbahn“, schreibt er auf Twitter zu einem Artikel der Süddeutschen Zeitung, der sich mit der Thematik auseinandersetzt. „Alle 30 Sekunden wird irgendein Start-up gegründet, das irgendeinen Bullshit von ‚autonomen Pods‘ labert, die mit irgendwelchen Apps gesteuert werden“, poltert Hotz in Bezug auf die Technik-Offensive.

„Sätze, in denen der Ausdruck ‚Minga“ vorkommt, triggern eine ganz eigene Kategorie der Fremdscham“

Der MINGA-Plan sieht vor, dass kleinere Auto-Busse auf Bestellung ausrücken und das bereits bestehende ÖPNV-Angebot sinnvoll ergänzen. Bis 2035 soll die Busflotte der MVG nach Möglichkeit komplett elektrisch betrieben werden; auch dieser Aspekt soll mit der Projektphase Berücksichtigung finden.

Mit seiner Pauschalkritik hat Hotz auf Twitter eine rege Debatte ausgelöst. Manch Münchner äußert, vor allem froh zu sein, wenn irgendein Verkehrsmittel in der Landeshauptstadt nach Plan funktioniert. Zuspruch bekommt auch ein Nutzer, der eine ganz andere Dimension der Debatte ansteuert: „Sätze, in denen der Ausdruck ‚Minga“ vorkommt, triggern eine ganz eigene Kategorie der Fremdscham.“

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Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-autonom-fahrende-busse-vision-projekt-minga-el-hotzo-beitrag-kritik-92306132.html