Säbelmann verbreitet Angst am Wörthsee – jetzt fahndet die Polizei


Ein in alter Uniform gekleideter und mit einem Säbel bewaffneter Mann hat in Steinebach Anwohner bedroht. Nach ihm fahndet jetzt die Polizei.
Steinebach – In einem Land mit mehr als 83 Millionen Einwohnern gibt es nichts, was es nicht gibt. So hat sich am Sonntagvormittag mitten in Steinebach am Wörthsee ein Vorfall ereignet, der auch den diensthabenden Polizeibeamten der Herrschinger Inspektion so noch nie untergekommen war. Ein bislang unbekannter Mann um die 60 Jahre trieb im Bereich Etterschlager Straße/Am Teilsrain sein Unwesen. Er bedrohte Passanten – gekleidet in einer historischen Uniform mit blauem Rock, weißer Hose und schwarzen Stiefeln, geschmückt mit diversen Orden und mit einem Säbel in der linken Gürtelscheide.
Säbel-Mann bezeichnet sich selbst als „Hoheit“ und droht: „Dann ist dein Kopf ab“
Ekaterina Schmeller und ihr Freund wollten gegen 11.15 Uhr mit dem Auto zu einer Geburtstagsfeier aufbrechen. Als die 32-Jährige auf dem Weg zum Auto war, in dem ihr Freund bereits wartete, stand der Unbekannte an der Fahrerseite des Wagens und fragte nach einer Zigarette. „Das sah erst aus wie im Karneval“, berichtet Ekaterina Schmeller im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. Sie hätten ihm den Weg zu einem Zigarettenautomaten erklären wollen.
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Dabei habe er sie unterbrochen und mit klarer Stimme gesagt: „Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich jetzt da hingehe.“ Die Situation spitzte sich zu, nachdem Ekaterina Schmeller noch mal kurz in der Wohnung war und wieder zurückkam. „Ich habe ihn gefragt, was er eigentlich alles an hat“, schildert die 32-Jährige. „Da hat er auf den Säbel gezeigt, gesagt, den kann ich rausholen, eine Handbewegung gemacht und gemeint, dann ist dein Kopf ab.“ Die linke Hand habe er dabei stets am Säbel gehabt, sich selbst habe er als „Hoheit“ bezeichnet.
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„Ich möchte diesem Mann nicht mehr begegnen“: Anwohner fühlen sich bedroht
„Ich habe mich richtig unwohl gefühlt“, sagt Ekaterina Schmeller. Daran habe auch die Tatsache nichts geändert, dass sie seit vielen Jahren Kampfsport betreibe. Schließlich sei der Verkleidete bewaffnet gewesen – wie scharf die Klinge des Säbels tatsächlich war, ist nicht bekannt.
Um die Situation nicht eskalieren zu lassen, fuhr das Paar schließlich in seinem BMW davon und informierte von unterwegs die Polizei. Auch eine andere Frau habe der Unbekannte angesprochen, berichtet Ekaterina Schmeller. Diese sei mit ihrem Auto gerade aus einer Garage gefahren, als der Mann auf sie zugekommen sei. „Sie hat Nein gesagt und ist weitergefahren.“
Säbel-Mann-Suche bislang ergebnislos – Polizei bittet um Mithilfe
Nun fahndet die Polizei nach dem Säbel-Mann. Eine sofort eingeleitete Suche verlief am Sonntag ergebnislos. „Als die Polizei mit mehreren Streifenwagen am Tatort ankam, war der Täter bereits flüchtig“, teilt der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Herrsching, Christian Schäffler, mit.
Deswegen bitten die Beamten mögliche Zeugen um sachdienliche Hinweise. Hilfreich könnte dabei ein Foto sein – es stammt aus einem Video, das Ekaterina Schmeller gemacht hat, nachdem der Mann sie bedroht hatte. Wer mithelfen kann, den Täter zu identifizieren, möge sich unter der Nummer (0 81 52) 9 30 20 melden. Ekaterina Schmeller hofft auf einen schnellen Erfolg: „Ich möchte diesem Mann nicht mehr begegnen.“
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