München heute – Nachrichten vom 23.11.2022 – München


Ein Gespräch mit Helma Sick über Geld ist in Wirklichkeit ein Gespräch über Frauen. Mehr als 30 Jahre lang hat die Münchnerin Frauen in Finanzfragen beraten. Sie war eine Pionierin auf diesem Gebiet. Und auch heute noch, mit 80 Jahren, ist sie in ihrem Unternehmen “frau&geld” aktiv, wenn es auch inzwischen ihre Nichte leitet. Sick hält Vorträge und spricht Podcasts, schreibt Kolumnen und Bücher zum Thema. Und sie rechnet Frauen, die zum Wohl der Familie jahrelang in Teilzeit arbeiten, ihre Rentenlücke vor. “Ich las kürzlich, dass Paare mehr über Sex reden als über Geld. Dabei wird in einer Partnerschaft doch ständig über Geld entschieden.” Vielleicht ist das Thema eben unromantisch? “Lieber unromantisch, als arm”, sagt sie.

Dass Helma Sick in der Finanzberatung für Frauen ihr Lebensthema fand, hat viel mit ihrer Familiengeschichte zu tun. Aufgewachsen in einem Dorf im Bayerischen Wald war ihre Kindheit geprägt von einer verbitterten Mutter, die ohne eigenes Geld in einer Ehe ohne Liebe gefangen war. In der Tochter reifte irgendwann eine “unbändige Wut” heran, wie sie erzählt. Über die Mutter, aber vor allem auch über die Schicksale der Frauen, für die Ehe, Haushalt und Kinder die einzige Option war. Sie beschloss, andere Wege zu gehen – und half dann anderen Frauen dabei, den ihren zu finden. Wie das alles vor sich ging, hat sie meiner Kollegin Kirsten Wolf erzählt (SZ Plus).

Dass sich in den vergangenen Jahrzehnten einiges zum Positiven verändert hat, dass Frauen, die heute in Rente gehen, durchschnittlich 37 Versicherungsjahre nachweisen können, weit mehr als noch zur Jahrtausendwende, das ist ein bisschen auch Sicks Verdienst. Trotzdem bleibe noch viel zu tun, meint die Expertin: “Das Ehegattensplitting muss endlich weg, das ist 50er-Jahre-Mief!” Sie selbst wohnt inzwischen mit Mischlingshündin Milli im Augustinum. Sie hat finanziell vorgesorgt. Und kann selbst entscheiden, wie sie ihr Alter gestalten will.

DER TAG IN MÜNCHEN

Ermittlungen gegen Münchner Arzt wegen Plagiatsaffäre Einem Rechtsmediziner wird vorgeworfen, Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Doch dann zeigt sich: Die vermeintliche Originalquelle ist wahrscheinlich fingiert. Wer steckt dahinter?

“Ich bin Sport-Fan, nicht Katar-Fan” Beim Start der deutschen Mannschaft in die WM ist die Stimmung in Münchner Kneipen eher verhalten. Von Fußball-Fieber spürt man in der Stadt wenig – und das liegt nicht nur am ungünstigen Termin und am schlechten Ergebnis.

Polizei durchkämmt Park nach vermisster Vanessa Huber Die 39-Jährige ist seit mehr als zwei Wochen spurlos verschwunden. Nun durchsuchen Einsatzkräfte den Fasanenpark in Unterhaching.

“Keine Waffen in unserer Uni” Studierende der Münchner LMU fordern mit Transparenten, die Hausordnung zu verschärfen. Die Uni-Spitze rechtfertigt ihr Zögern mit einer “komplexen” juristischen Prüfung – die benachbarte TU war da schneller.

Tram und U-Bahn: Das sind die nächsten Baustellen Viele Gleisanlagen sind in die Jahre gekommen. Das Schienennetz wird für 82 Millionen Euro saniert. Wo es im kommenden Jahr zu Engpässen kommt.

Mann bekommt Stromschlag und fällt mit brennendem Hosenbein auf Bahnsteig Der 23-Jährige kletterte offenbar auf einen abgestellten Zug. Was sich genau zutrug, filmte eine Überwachungskamera.

Arbeiten, wo andere abheben Die Funsport-Anlagen von Jochen Schweizer im Osten von Taufkirchen sollen um ein Hotel und ein fünfeckiges Bürogebäude erweitert werden. Die Gemeinde befürwortet das Projekt, Diskussionen gibt es um die Zahl der Parkplätze.

Beteiligte sprechen von respektvollem Austausch über die “Vögel” Nach der Absetzung des Stücks am Metropoltheater treffen sich Kritiker, Intendant und Politiker vertraulich im Rathaus. Vereinbart wird eine wissenschaftliche Aufarbeitung – doch auch hier zeichnen sich Kontroversen ab.

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Quellenlink https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sick-finanzberatung-frauen-plagiatsaffaere-rechtsmedizin-1.5702229