München: ChatGPT – Wie Schulen mit Künstlicher Intelligenz (KI) umgehen


  1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Hallo München

Erstellt:

Von: Sebastian Obermeir

Der Chatbot „ChatGPT“
Der Chatbot „ChatGPT“ © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

München berät über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI), wie dem Chatbot „ChatGPT“. Über die Chancen und Risiken für Schulen, Lehrkräfte und Schüler…

München ‒ Schiller interpretieren? Kein Problem. Die Künstliche Intelligenz „ChatGPT“ zögert keine Sekunde, wenn sie Probeaufgaben aus dem bayerischen Deutsch-Abi lösen soll.

Als „Game ­Changer“ ist die Software derzeit in aller Munde – und wohl auf vielen Bildschirmen von Schülern. Sie kann Deutsch, Englisch, Mathe und vieles mehr. Sie schreibt auf Wunsch Bewerbungen, Briefe, Gedichte und vielleicht auch so manche Hausaufgaben und Tests.

Verbot für „ChatGPT“? München berät über Umgang an Schulen mit Künstlicher Intelligenz

Erste englische Elite-Schulen haben das digitale Helferlein bereits verboten, die Ampelregierung berät zum Umgang und auch in München steht das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) auf dem Stundenplan des Schulreferats.

Von einem Verbot hält Stadtschulrat Florian Kraus (Grüne) nichts. „Wir sollten vielmehr die Schulen dabei unterstützen herauszufinden, wie solche Anwendungen einen Mehrwert bieten können“, sagt er auf Hallo-Anfrage.

KI wird zur Herausforderung an Schulen – und für Schüler und Lehrkräfte

Die Herausforderungen für Schulen und Lehrkräfte sind jedenfalls vielfältig, berichtet Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbands, der Gymnasiallehrer im Freistaat vertritt. „Es geht um schulrechtliche Fragen, um Fragen der Bewertung bei allen Aufgabenformaten, die zu Hause bearbeitet werden können.“

Ferner rüttele die Software auch an der Bildungsgerechtigkeit – sobald gut funktionierende Tools nämlich kostenpflichtig werden. Im Zentrum stehe aber die pädagogische Frage, sagt Schwägerl: „Wie kann man Schüler – und das nicht nur in der schwierigen Phase der Pubertät – für Bildungsprozesse motivieren, die auf selbst denken, selbst lernen, selbst üben und selbst arbeiten setzen?“

Es könne nämlich kein Bildungsziel sein, das Denken, Sprechen und Schreiben zukünftig künstlichen Intelligenzen zu überlassen.

Chancen und Risiken von KI im Schulalltag

Schwägerl fordert daher eine kritische Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der KI. „Allen voran müssen die Lehrkräfte flächendeckend informiert, Fortbildungsveranstaltungen angeboten und Best-Practice-­Beispiele gesammelt werden.“

Dass KI im Schulalltag Einzug halten wird, davon ist Schwägerl überzeugt. Wohin dies jedoch führt, sei noch nicht absehbar. Aber: „Es wäre auf jeden Fall zu leicht, diese Tools als ‚Ghost-Writing‘ und Abschreiben abzutun.

Und falls „ChatGPT“ dennoch so genutzt wird: Das Silicon Valley arbeitet bereits an Programmen, die helfen sollen, von Chatbots verfasste und von Menschen geschriebene Texte zu unterscheiden.

Bayern lädt internationale Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zur Konferenz über künstliche Intelligenz nach München und will den Freistaat als KI-Hotspot etablieren.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.



Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/muenchen-chatgpt-schulen-kuenstlicher-intelligenz-ki-lehrkraefte-chancen-risiken-schueler-92066539.html?cmp=defrss