München 2040 – Wünsche junger Münchner und Wachstumsprognose


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Von: Sebastian Obermeir

Staustadt Nummer 1 ist München bereits. Die Staatsregierung geht von 1,6 Millionen Bürgern bis 2041 aus, was weitere Herausforderungen bei der Mobilität bedeutet.
Staustadt Nummer 1 ist München bereits. Die Staatsregierung geht von 1,6 Millionen Bürgern bis 2041 aus, was weitere Herausforderungen bei der Mobilität bedeutet. © dpa/Matthias Balk

2041 werden wir mindestens sieben Prozent mehr Münchner sein, das wurde jüngst so errechnet. Wie die Stadt die Bevölkerungsströme managen kann:

München ‒ Wir werden mehr. Und wir werden älter: 13,89 Millionen Einwohner wird Bayern 2041 haben und das Durchschnittsalter steigt von 44,1 auf 45,4 Jahre. Diese Zahlen gehen aus der aktuellen statistischen Bevölkerungsentwicklung für Bayern hervor. „Das ist deutlich mehr als in früheren Vorausberechnungen vermutet“, sagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei der Vorstellung der Statistik.

Würde man nur die natürliche Bevölkerungsveränderungen – Geburten und Sterbefälle – betrachten, dürfte Bayern bis 2041 rund fünf Prozent seiner Bevölkerung verlieren. Vor zehn Jahren gingen die Statistiker auch davon aus, dass die Einwohnerzahlen sinken. Die neueste Betrachtung zeigt das Gegenteil: Fluchtbewegungen aus der Ukraine und weiterer Zuzug aus dem Ausland führen zum Wachstum in Bayern.

Wachstumsprognose für München: Mindestens sieben Prozent mehr Münchner 2041

Für München heißt das: 1,6 Millionen Bürger wird die Landeshauptstadt 2041 laut Prognose des Landesstatistikamts haben. Ein Plus von sieben Prozent. Die Stadt selbst geht derweil im vom Planungsreferat herausgegebenen „Demografischen Bericht“ von einem höheren Wachstum und 1,845 Millionen Einwohnern bis 2040 aus.

Und wo wohnen diese? „Generell sind die stärksten Einwohnerzuwächse für Bezirke am Stadtrand zu erwarten, in denen noch Flächenpotenziale für Neubau vorhanden sind“, schreibt das Planungsreferat. In Aubing sind das durch Freiham etwa 93 Prozent mehr als noch 2019. Innerstädtische Bezirke könnten hingegen sogar schrumpfen.

Thomas Gößl, oberster Landesstatistiker, weist bei allem München-Boom auch auf einen Trend von „Binnenwanderungsverlusten“ hin: München verliere zunehmend Einwohner an andere Städte wie Augsburg, vor allem aber ans Umland. Dies sei als Indikator für gleichwertige Lebensverhältnisse auf Stadt und Land zu sehen. Hohe Mieten und verbesserte Homeoffice-Möglichkeiten führt Gößl als mögliche Gründe an.

Wie soll München 2040 aussehen? Das fordern die Jungen

Im Sommer 2021 haben junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren im Rahmen der Zukunftskonferenz „München 2040“ Vorschläge erarbeitet, wie die Stadt positiv verändert werden kann. Jetzt haben die Vertreter ihre Forderungen aus fünf Themenbereichen an Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) übergeben. So sollen im Bereich „Bildung & Arbeit“ etwa Pflege- und Careberufe besser bezahlt oder Elternzeit für beide Geschlechter gefördert werden. Unter dem Punkt „Medien & Politik“ bringen die Zukunftskonferenz-Macher Vorschläge, wie die Medienkompetenz verbessert und die Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen gesteigert werden können (etwa durch ein Absenken des Wahlalters auf 16 Jahre).

Für nachhaltiges Bauen und kritischen Konsum setzen sie sich im Bereich „Umwelt & Technik“ ein. Hier seien etwa größere Öffnungen bei Containern für Wertstoffe oder mehr Aufklärung über energetische Förderprogramme gefragt. Um Kunst für alle zugänglich zu machen, soll ein „Ugly Friday“, also ein Tag ohne Kleiderordnung, in der Oper helfen. Außerdem im Bereich „Kultur & Gesellschaft“ gefordert: Bibliotheken durch mehr Sitzmöglichkeiten einladender gestalten. Der Themenbereich „Stadt & Leben“ setzt sich mit Wohnen, Mobilität und dem öffentlichen Raum auseinander. Ersteres soll etwa durch innovative Wohnprojekte günstiger werden, zweitere durch ÖPNV auf dem Ring oder eine autofreie Altstadt einfacher und dritter durch Wasserspender attraktiver werden.

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