Ist Auerhahn „Franz Josef“ zurück in Lenggries?


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Von: Veronika Ahn-Tauchnitz

Saß am Mittwoch in der Früh auf dem Zaun der Hohenburger Schulen: Der Auerhahn, der seit Herbst immer wieder gesichtet wird.
Saß am Mittwoch in der Früh auf dem Zaun der Hohenburger Schulen: Der Auerhahn, der seit Herbst immer wieder gesichtet wird. © Christoph Beck

Ist „Franz Josef“ wieder da? Zumindest wird untersucht, ob es sich bei dem Auerhahn, der seit einigen Wochen immer wieder in Lenggries gesichtet wird, um das Tier handelt, das 2021 nach Attacken auf Wanderer umgesiedelt worden war.

Lenggries – „Der Auerhahn ist seit Herbst im Lenggrieser Bereich unterwegs und taucht an verschiedenen Standorten auf“, berichtet Landratsamtssprecherin Marlis Peischer auf Nachfrage. Am Mittwoch saß er beispielsweise auf dem Zaun der Hohenburger Schulen.

Die Untersuchung der Losung soll zeigen, ob es der umgesiedelte Auerhahn ist

Da das Tier größere Strecken überwinde und mobil sei, „scheint es gesund zu sein“. Ob es sich tatsächlich um den vor gut eineinhalb Jahren umgesiedelten Auerhahn handelt, soll jetzt eine Untersuchung der Losung zeigen. „Die staatliche Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen des Bayerischen Landesamts für Umwelt hat bereits eine Losungsprobe genommen. Die Auswertung dauert circa einen Monat“, so das Landratsamt.

Im März 2021 verteidigte der Auerhahn vehement seinen Balzplatz

Im März 2021 war „Franz Josef“ – so getauft von der Wirtin der Lenggrieser Hütte – aufgetaucht und hatte das Gebiet um die Hütte zu seinem Balzplatz erklärt. Und den verteidigte er vehement. Das sorgte nicht nur für den einen oder anderen Schreckmoment bei Wanderern, sondern setzte auch das Tier unter enormen Stress. „Das war ihm auch anzusehen, er hatte lange keine Zeit mehr für die Gefiederpflege und die Nahrungsaufnahme, da er rund um die Uhr mit der Verteidigung seines Balzplatzes beschäftigt war“, erklärte Peischer seinerzeit.

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Um dem Tier zu helfen, organisierten die Landratsämter Miesbach und Bad Tölz, die staatliche Vogelschutzwarte sowie die Forstbetriebe Schliersee und Bad Tölz gemeinsam eine Umsiedlung des Auerhahns. Seine neue Heimat wurde ein ruhiges Gebiet im Mangfallgebirge mit weniger Besucherverkehr und geringer Konkurrenz anderer Hähne.

Aggressives Verhalten ist sehr ungewöhnlich für die eigentlich sehr scheuen Tiere

Das aggressive Verhalten ist ungewöhnlich für Auerhühner, die in der Regel sehr scheu sind. Nur in seltenen Fällen verlieren Hähne in der Balzzeit diese Scheu vor dem Menschen und werden balztoll. Diese Tiere sind für die Population „verloren“, da sie nicht mehr von den Hennen akzeptiert werden und somit bei der Reproduktion keine Rolle mehr spielen. Auch wegen dieses fehlgeleiteten Verhaltens, dessen Ursachen nicht vollständig erforscht sind, wird man den Lenggrieser Auerhahn im Auge behalten. „Sollte er zur Zeit der Balz im März/April sein Verhalten ändern und sein Revier verteidigen, müssten gegebenenfalls Maßnahmen wie eine Umsiedlung ergriffen werden“, so Peischer.  

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Sonderausstellung über Raufußhühner läuft im Tölzer Stadtmuseum

Wer mehr über Birk-, Auer-, Alpenschnee- und Haselhuhn erfahren will, sollte die Ausstellung „Raue Zeiten für wilde Hühner“ im Tölzer Stadtmuseum besuchen. Sie läuft bis 26. Februar. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/region/2021-attackierte-er-wanderer-ist-auerhahn-franz-josef-zurueck-in-lenggries-mkr-92054685.html?cmp=defrss