Danach klagt Mann über gravierende Folgen


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Wiesn-Besucher verzweifelt
Eine kulinarischer Ausflug auf der Wiesn brachte einen Besucher zur Verzweiflung (Symbolbild). © IMAGO / Philippe Ruiz / Bihlmayerfotografie

Ein kulinarischer Ausflug auf dem Oktoberfest hatte für einen Mann empfindliche Auswirkungen. Dem Flaucherfranzl hat er seine tragische Geschichte erzählt.

„Wissen Sie“, begann der grauhaarige Bierbauchträger, „meine Tochter ist Aktivistin, nur ihr zuliebe habe ich das getan.“ Bitterlich weinend hatte er sich am Montag (18. September) in die Obhut der Oktoberfest-Sanitäter begeben. Als diese gerade den Blutdruck des Mannes kontrollierten, schüttete er dem Flaucherfranzl sein Herz aus. „Gleich am ersten Tag der Wiesn habe ich mehrere vegane Speisen probiert. Seitdem erkenne ich mich nicht wieder.“

Wiesn-Besucher verzweifelt: „Alles, was ich früher abgelehnt habe, verkörpere ich jetzt“

Gravierende Wesensveränderungen hätten bereits kurz nach dem Verzehr eingesetzt. „Noch aus dem Zelt habe ich meine Parteimitgliedschaft in der CSU gekündigt. Urplötzlich habe ich sogar den Drang verspürt, zu gendern.“ Auf dem Heimweg habe der Mann sich an das Tempolimit auf der Autobahn gehalten, „etwas, das mir noch nie passiert ist.“

Eine Partie Frauenfußball habe er sich im Fernsehen angesehen, die Sammlung seiner Winnetou-Filme auf dem Sperrmüll entsorgt. „Alles, was ich früher abgelehnt habe, verkörpere ich jetzt. Fehlt nur noch, dass ich mich mit meiner Tochter irgendwo am Stachus festklebe.“ Dem Flaucherfranzl gab er mit auf den Weg: „Halten Sie sich tunlichst von Weißwurst-Alternativen fern!“

Oktoberfest: Mann hadert nach veganem Wiesn-Menü – „Wäre ich nur beim Hendl geblieben“

Als er am Montag spontan den Wiesn-Stammtisch seines Schützenvereins abgesagt hatte und mit einem Träger „Jever Fun“ vom Getränkemarkt zurückgekehrt war, zog seine Frau („Normalerweise interessiert mich nicht, was sie redet“) die Reißleine. Gemeinsam war das Paar am Sanitätszelt vorstellig geworden, um die ungewöhnliche Häufung der Symptome zu schildern.

Selbst hartgesottene Rettungskräfte waren ratlos. „Wir hatten ja schon vieles hier. Gestern erst einen von Krämpfen geschüttelten Trompeter, der das kostenlose Leitungswasser nicht vertragen hat. Aber so etwas …“

Das verstörte Opfer musste ohne klare Diagnose von dannen ziehen. Auf seine bemitleidenswerte Frau gestützt, drehte der Mann sich noch einmal zum Flaucherfranzl um und rief: „Ach, wäre ich doch nur beim Hendl geblieben!“

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Quellenlink https://www.tz.de/muenchen/wiesn/kritik-festzelt-oktoberfest-muenchen-wiesn-vegan-gastro-soeder-vorwuerfe-92528296.html