Bäcker Bodo Müller ist tot


Der Münchner Kult-Bäcker Bodo Müller ist tot. Müller litt seit langer Zeit an Parkinson.
München – Es ist das bittere Ende eines süßen Lebens. Am Donnerstag (25. Mai) ist Münchens vielleicht bekanntester Zuckerbäcker gestorben: Bodo Müller hat sich im Alter von 75 Jahren umgebracht. Er stürzte aus dem fünften Stock eines Hauses am Rosental in der Innenstadt.
Sein ehemaliger Geschäftspartner und guter Freund Otto Lindinger sagte unserer Redaktion: „Es stimmt: Bodo ist heute aus freiem Entschluss aus dem Leben geschieden.“ Mitten in der Stadt, wo er so gern unterwegs war. Wo er auch am Donnerstag seine Runde um den Viktualienmarkt drehte und sich dann auf seinen letzten Weg machte.
Nach langer Parkinson-Erkrankung: „Er wollte niemandem zur Last fallen“
Müller war seit langer Zeit krank, er litt an Parkinson. Lindinger erklärt mit dieser Tatsache auch Müllers Entschluss, aus dem Leben zu scheiden: „Er wollte niemandem zur Last fallen. Nicht seiner Frau, nicht anderen engen Angehörigen. Er hat auch schon alles für die Beerdigung festgelegt, sogar den Grabstein.“
Müller war lange Jahre der Bäcker und Konditor der Münchner Prominenz gewesen. Seine Torten gehörten zu Meisterfeiern des FC Bayern, wie zu Geburtstags-Partys von Größen der Stadtgesellschaft. Viele kennen auch Bodos Café-Zelt auf der Wiesn – mittlerweile geführt von Lindinger. Der sagte am Donnerstagabend, Stunden nach dem schrecklichen Ereignis: „Ich habe schon die ersten Beileids-Bekundungen von anderen kleinen Wiesn-Wirten bekommen.“ Und vor allem, das ist ihm wichtig: „Wir werden Bodos Andenken immer ehren. Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag, aber es war Bodos freier Entschluss.“
Anmerkung der Redaktion: Normalerweise berichtet die tz nicht über Selbstmorde. Ausnahmen sind nur Fälle, die besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wer Hilfe sucht (das gilt auch für Angehörige), für den steht die Telefonseelsorge rund um die Uhr zur Verfügung: 0800/ 1110111 oder 0800/1110222.